Kompetenzzentrum für Digitale Transformation im öffentlichen Sektor
Über das Kompetenzzentrum
Das Kompetenzzentrum für Digitale Transformation im öffentlichen Sektor bündelt Aktivitäten zur Professionalisierung der öffentlichen Verwaltung im digitalen Wandel. Smarte Geschäftsmodelle brauchen smarte Prozesse, die wiederum auf zielführend eingesetzten Technologien und Medien beruhen. Gestaltet werden sie von smarten Menschen. Diese gilt es, zu finden und entsprechend zu befähigen. Smarte Menschen arbeiten am besten in smarten Organisationen. Das heißt, sie suchen Strukturen und Zusammenarbeitsmodelle, die ihnen Partizipation und Selbstbestimmung, Verantwortung und Kreativität ermöglichen. Sie bevorzugen Organisationen, deren Kultur innovationsfreundlich und lernoffen ist.
In diesem Dreieck, bestehend aus:
- Personal – Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung
- Organisation – Organisationsgestaltung (Struktur und Kultur), Geschäftsprozessoptimierung und -Digitalisierung
- Technologie – als Basis zur Unterstützung von Personal und Organisation
liegen unsere Forschungsschwerpunkte.
In diesem Sinne versteht sich das Kompetenzzentrum auch als eine tragende Säule für ein wissenschaftsgestütztes Beratungsangebot, das direkt vom öffentlichen Sektor abgerufen werden kann und sich an dessen Bedarfen orientiert.
Prof. Dr. Claudia Schneider
Fakultät I
Gebäude Urban Harbor
Raum UH 2.102
Sprechzeiten:
nach Vereinbarung
Prof. Dr. Birgit Schenk
Fakultät I
Gebäude Urban Harbour
Raum UH 2.102
Sprechzeiten:
nach Vereinbarung
Aktuelles
Digital Leadership-Digital Lifelong Learning-Modern Workplace Learning sind die Fachkonzepte, unter denen die Stadtverwaltung Herrenberg ihre Führungskräfteentwicklung aufbaut. Maßgeblich sind eine moderne Didaktik und zeitgemäße Inhalte am Puls der Zeit. Die Grundlagen für die Qualifizierungsmaßnahme wurden im Rahmen des Projektes "Zukunftsfähige Stadtverwaltung Herrenberg" gelegt. Das Projekt "Führung vernetzt" mit der Stadtverwaltung Freiburg profitierte einerseits von der Pionierarbeit in Herrenberg, brachte aber auch seinerseits neue Erkenntnisse, die auch auf Herrenberg übertragbar waren.
So hat sich die Stadtverwaltung Herrenberg gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Schneider in 2024 entschieden, das bisher Bewährte neu zu konzipieren und auch technisch neu zu untersetzen. Entstanden ist eine Personalentwicklungsmaßnahme, die selbstorganisiertes, plattformbasiertes Lernen mit Howspace mit Elementen sozialer Flankierung durch Peergruppen und formalisierten Input im Rahmen virtueller bzw. physischer Präsenzveranstaltungen unter Traineranleitung kombiniert. Nach einer Prototypenphase, die im Rahmen einer Bachelorarbeit evaluiert wurde, startet im Januar 2025 der 6. Durchgang.
Kirchheim am Neckar hat seit dem 12.12.2024 eine neue Homepage.
Sie ist das Ergebnis einer sehr engen Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung und der Hochschule im Rahmen unserer Forschungskooperation. Unter Einbeziehung von Studierenden des Vertiefungsbereichs I wurden:
- relevante Geschäftsprozesse mit Kundenkontakt analysiert und end-to-end (vom Kunden zum Kunden) optimiert/digitalisiert,
- Touch Points zwischen Kunden und Verwaltung definiert,
- die alte Homepage der Gemeindeverwaltung unter die Lupe genommen und Verbesserungspotenziale identifiziert,
- sowie Gestaltungsvorschläge vor dem Hintergrund moderner Erkenntnisse zu Customer Journey, Usability und Website-Design erarbeitet.
Wir freuen uns über das Ergebnis und sind gespannt darauf, welche Erweiterungen die Website noch erfahren wird.
Im Rahmen unserer KI-Forschung konnten wir in diesem Jahr auf der 32ten Europäischen Konferenz zu Informationssystemen (ECIS) – die dieses Jahr unter dem Thema “People First: Constructing Digital Futures Together.” vom 16. bis 19. Juni stand - unsere Ergebnisse zu einem KI-gestützten Kommunikations-Training in der öffentlichen Verwaltung vorstellen. Wir, das waren Andreas Bucher, Universität Zürich und Prof. Dr. Birgit Schenk, Kompetenzzentrum für Digitale Transformation im öffentlichen Sektor.
Lernen am Arbeitsplatz wird systematisch eingesetzt, um Beschäftigte zu schulen, z.B. durch E-Learning oder in 1:1-Trainings. Dies wird jedoch oft als ineffektiv und kostspielig angesehen. Während reines E-Learning die Möglichkeit von Konversationsübungen und persönlichen Kontakt vermissen lässt, erfordert 1:1-Training mit menschlichen Ausbilderinnen einen hohen Personal- und Organisationsaufwand. Pädagogische Konversationsagenten (PCAs) auf Basis generativer KI scheinen daher die Nachteile beider Formen auszugleichen. Dieser Artikel beschreibt ein Kommunikationstraining in einer Organisation mit einem Generativen PCA (GenPCA). Die Evaluierung zeigt vielversprechende Ergebnisse: Der Agent wurde von den Mitarbeitern positiv wahrgenommen und trug zu einer Verbesserung des selbstbestimmten Lernens bei. Wir schließen mit Vorschlägen zu didaktischen Methoden, die von einem GenPCA unterstützt werden, und möglichen Verbesserungen eines solchen Agenten für das Lernen am Arbeitsplatz ab.
Der Innovationspreis für digitale Bildung delina wurde auch 2024 wieder auf der LEARNTEC (04. bis 06. Juni 2024) in den vier Kategorien „Frühkindliche Bildung und Schule“, „Hochschule“, „Aus- und Weiterbildung“ und „Gesellschaft und lebenslanges Lernen“ verliehen. Gemeinsam mit unseren Forschungspartnern Stadt Neckarsulm und Universität Zürich waren wir in der Kategorie "Aus- und Weiterbildung" nominiert und kamen auf den zweiten Platz. Das ist ein toller Erfolg für uns!
Für die Stadt Neckarsulm wurde „DIMA“ von Prof. Dr. Birgit Schenk, Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen, und Andreas Bucher, Universität Zürich - Institut für Informatik, entwickelt.
DIMA ist ein pädagogischer Agent. Er wird im Rahmen eines Onboarding-Trainings auf der Lernplattform Howspace in einem Workplace-Learning eingesetzt. Rund 80 Mitarbeitende wurden damit bereits in Corporate Identity-konformer Kommunikation geschult. DIMA übernimmt dabei zwei Rollen: Tutor und Übungspartner. Bei letzterem agiert DIMA als Bürger*in in Telefongesprächen wie auch in E-Mail-Konversationen und gibt Feedback aus Bürger- und Kundensicht.
Laufende Forschungsprojekte
KI in und für die öffentliche Verwaltung
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Digitaler Reifegrad der Verwaltung und Digitalisierungsstrategie
Schenk/Schneider, Mit dem Digitalen Reifegradmodell zur Digitalen Transformation der Verwaltung. Leitfaden für die Organisationsgestaltung auf dem Weg zur Smart City, Springer Essentials 2019.
Digital Leadership, Digital Lifelong Learning und Modern Workplace Learning
Bucher/Schenk/Schwabe, When Learning Turns To Surveillance - Using Pedagogical Agents in Organizations, January 3 -6, 2023, 56th Hawaii Internationational Conference on System Sciences. Maui Hawaii, January 03-06 2023 Maui, HI s.n. conference. In Proceeding.
Schneider, Digital-Leadership: Führungskompetenzen für die Gestaltung zukunftsfähiger Organisationen in der öffentlichen Verwaltung. In: Dürrschmidt/Kupferschmidt (Hrsg.), Die Digitalisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung, 2020, S. 109-133.
Touchpoints, Digitale Geschäftsprozesse, Agile Organisation und New Work
Schenk/Schneider, Innovative Services und Prozesse für Kommunen. Wie mit innovativer Prozessmodellierung die öffentliche Verwaltung bürgernäher und digitaler werden kann. Springer Essentials 2021.
Schenk/Dolata/Schwabe/Schwabe, What citizens experience and how omni-channel could help - insights from a building permit case. Information, Technology & People, ISSN: 0959-3845, 27 May 2021, https://doi.org/10.1108/ITP-06-2020-0374. 2021
Schneider, Selbstorganisierte Teams in der öffentlichen Verwaltung - worauf kommt es an? Jahrbuch des Instituts für Angewandte Forschung 2023 - Verwaltung und Gesellschaft im Wandel : 50 Jahre Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg / Jörg Dürrschmidt/Christian F. Majer (Hrsg.) , Boorberg , Stuttgart.
Schneider, Vom Ausführen zum Gestalten. Verwaltungsmodernisierung durch selbstorganisierte Teams. in: ZOE, 03/2023, S. 43-48 (Leseprobe).
Schneider/Schenk/Kraus, Start-Up Städtischer Bauhof, mit e-Services und agilen Strukturen auf dem Weg in die digitale, kommunale Zukunft; Springer Essentials 2020.
Smarte Stadt-/Dorfgesellschaft, Public Value
Zavolokina/Sprenkamp/Schenk, 2023,
Citizens' expectations about achieving public value and the role of digital technologies: It takes three to tango! In: 56th Hawaii International Conference on System Sciences, Maui (HI), USA, 3 Januar 2023 - 6 Januar 2023. HICSS, 1941-1950. Best Paper Award.
Schenk/Fischer, Local online Marketplaces – Expectations of retailers and service providers. Central and Eastern European eDem and eGov Days 2022, Conference Proceedings. September, 22 – 23, 2022; acmDOI 10.1145/3551504.3551518; acmISB: N978-1-4503-9766-7/22/09.
Schenk/Gross/Steinle, Community Supplies via Local Online Markets in Times of Corona Pandamic. In: Hemker et al.: Central and Eastern European eDem and eGov Days 2021, Conference Proceedings, Facultas, 2021, pp. 43-56.
Bullinger/Prosser/Schenk, 2017, Factors Influencing Declining Voter Turnout - A Case Study in Neu-Ulm , Digital divide in the Danube region: Is it still significant in explaining ICT adoption in eDemocracy and eGovernment : conference proceedings of the Central and Eastern European e|Dem and e|Gov Days 2017 / Hendrik Hansen, Robert Müller-Törok, András Nemeslaki, Johannes Pichler, Alexander Prosser, Dona Scola (Hrsg.)
Bullinger/Prosser/Schenk, 2016, Reasons for Low Voter Turnout – An Empirical Case Study in Neu-Ulm. CEE eDem and eGov Days 2016, p.579ff. (Conference Proceedings).
Schenk/Gäng, 2014, e-Partizipation - zwischen Traum udn Wirklichkeit - Anforderungen an Systeme zur Bewältigung von nennenswerter beteiligung. Transparenz IRIS 2014 : Tagungsband des 17. Internationalen Rechtsinformatik Symposions; 20. bis 22. Februar 2014, Universität Salzburg; in memoriam Jon Bing / Erich Schweighofer ... (Hrsg./Eds.). - [Wien] : Österreichische Computer-Ges., 2014. - 700 S. : Ill. (Books_372ocg.at ; 302).
Schenk/Gäng, 2013, e-Partizipation – Möglichkeiten und Grenzen bezogen auf die Stadt Sindelfingen. Abstraktion und Applikation - Abstraction and Application : IRIS 2013. - Tagungsband des 16. Internationalen Rechtsinformatik Symposions - Proceedings of the 16th International Legal Informatics Symposium. - Erich Schweighofer, Franz Kummer, Walter Hötzendorfer.