Über das Institut

Im März 2023 wurde das Institut unter dem Dach des IAF - Institut für Angewandte Forschung gegründet. Gründer und Leiter ist Prof. Dr. Christoph Schmidt, der eine Professur für Besitz- und Verkehrsteuern mit Schwerpunkt in den Studienfächern Verkehrsteuern, Abgabenrecht und Bewertungsrecht an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg innehat. Er wurde im Januar 2022 an die Fakultät II berufen und lehrt dort gegenwärtig auf dem Gebiet des allgemeinen Abgabenrechts. In seiner Forschung befasst sich Prof. Dr. Schmidt insbesondere mit interdisziplinären Fragestellungen, die an der Schnittstelle zwischen Rechtswissenschaft und Informatik einzuordnen sind.


Digitalisierung im Steuerrecht

Für die Gesellschaft und die Unternehmen bieten sich durch die Digitalisierung immense Chancen. Ebenso kann der Staat im Allgemeinen und die Finanzverwaltung im Besonderen den digitalen Wandel nutzen, um vor allem unter Rückgriff auf die neuen Möglichkeiten den Steuervollzug zu effektivieren. Dabei setzt die Digitalisierung der Rechtsanwendung digitalisierbares Recht voraus. Das Thema der elektronischen Datenverarbeitung ist für die Rechtswissenschaften daher kein gänzlich neues Phänomen. Das Steuerrecht eignet sich wie kaum ein anderes Rechtsgebiet für die Digitalisierung. Der Steuervollzug ist Massenvollzug und lässt sich schon seit geraumer Zeit nicht mehr ohne moderne Datenverarbeitungen bewältigen. 

 

Leitung

Prof. Dr. iur. Christoph Schmidt
Fakultät II

Professor für Besitz- und Verkehrsteuern mit Schwerpunkt in den Studienfächern Verkehrsteuern, Abgabenrecht und Bewertungsrecht || Gründer und Leiter des Instituts für digitale Transformation im Steuerrecht (IdTStR)

 

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Ungeachtet dessen, dass das Steuerrecht bereits in vielen Bereichen durch die Digitalisierung geprägt ist, besteht ein erheblicher Handlungsbedarf in der wissenschaftlichen Begleitung der digitalen Transformation im Steuerrecht. Die Möglichkeiten und Vorgaben für die Umsetzung dieses komplizierten Rechtsgebiets in digitale Formate ist ebenso wenig erforscht wie der Aspekt der Überprüfbarkeit des digitalen Steuervollzugs. 


Die Forschungsarbeiten des IdTStR sollen einen hohen Anwendungsbezug besitzen und so einen wesentlichen Beitrag zum Wissenstransfer der HVF leisten, zudem auf Publikationen in renommierten Zeitschriften ausgerichtet werden, in ein internationales Forschungsnetzwerk eingebettet sein und im Ergebnis die Sichtbarkeit des Hochschulstandorts in der scientific community gezielt weiter erhöhen. Das Institut fördert zudem die interdisziplinäre Forschung und Lehre im Bereich der Digitalisierung des Steuerrechts. Dazu werden vor allem Forschungsprojekte durchgeführt, wissenschaftliche Tagungen und Symposien veranstaltet sowie der wissenschaftliche Nachwuchs auf diesem Gebiet gefördert. Ziel des IdTStR ist es, den digitalen Transformationsprozess im Steuerrecht wissenschaftlich fundiert zu begleiten. Ein Schwerpunkt wird dabei auf den juristischen Fragen der Digitalisierung in der (Steuervollzugs-)Praxis liegen. 

 

Es ist geplant, unter anderem folgende Forschungsschwerpunkte in den Blick zu nehmen:

  • Digitalisierung des steuerlichen Verfahrensrechts
  • Risikomanagementsysteme der Finanzverwaltung
  • Untersuchungsgrundsatz im digitalen Steuervollzug
  • automationsfreundliche Steuergesetze
  • GovTech und LegalTech
  • behördlicher Algorithmeneinsatz
  • (voll-)automatisierte Rechtsanwendung
  • Einsatz künstlicher Intelligenz
  • E-Government
  • behördliche Prozessoptimierung

Die Fortentwicklung der digitalen Transformation im Steuerrecht im Zuge der fächerübergreifenden Zusammenarbeit an der HVF sowie mit anderen nationalen und internationalen Fachvertreter*innen steht im Mittelpunkt des inhaltlichen Aufbaus des IdTStR. Die Forschungsarbeiten sollen sich kurzfristig auf Themenschwerpunkte mit rechts- und verwaltungswissenschaftlichem Fokus konzentrieren. Mittelfristig wird das Forschungsprogramm um technische Aspekte erweitert.
Bestehende Forschungsschwerpunkte an der HVF sollen kurzfristig aktiv unterstützt werden. Mittel- bis langfristig ist zudem der Aufbau eines Forschungsclusters mit Partnern aus Verwaltung, IT-Dienstleistern und Unternehmen geplant, das eine neutrale Plattform zur kooperativen Forschung bieten soll.