Meine Praktika bei der Vertretung des Landes Baden-Württemberg in Brüssel, Belgien, und bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Manila, Philippinen
Es war genau dieses verpflichtende Auslandspraktikum, weswegen ich mich schlussendlich für den MEPA entschieden habe. Nach meinem Bachelorstudium „Public Management“ in Ludwigsburg hatte ich das Angebot, eine Teamleiterstelle für 10 Personen zu übernehmen. Allerdings entschied ich mich dagegen, da ich weiterlernen, mein Wissen erweitern und mich bei meinem späteren Berufsweg Richtung EU orientieren wollte. Dabei sollte es nicht nur um Hard Skills gehen, sondern auch meine Soft Skills, so bspw. die interkulturelle Kompetenz.
Im Praxissemester habe ich mich bewusst für zwei 3-monatige Praktika entschieden. Das Praktikum in Brüssel sollte mich fachlich weiterbringen. So finde ich, dass es bei unserem Studium naheliegt, eine Station in Brüssel zu absolvieren und die „Eurobubble“ kennenzulernen. Denn es reicht nun mal nicht aus, Theoriewissen über Abläufe und Strukturen zu besitzen: Man muss vor Ort gewesen sein und es mit eigenen Augen gesehen haben.
Ich arbeitete für die Leiterin des Referats „Europapolitische Interessensvertretung“ und lernte sehr viel dazu. Mein Bachelorstudium sowie das erste Semester des Masters haben mich sehr gut auf dieses Praktikum vorbereitet und ich fühlte mich zu keiner Zeit verloren. Ich merkte, dass meine Arbeit dort wertgeschätzt wurde und ich nicht „nur“ Praktikantin war. Die Arbeit war sehr interessant. So wechselten sich täglich anfallende einfachere Aufgaben, mit längerfristigen, sehr verantwortungsvollen Tätigkeiten und dem Besuch von Veranstaltungen ab. Mit mir waren wir zwölf PraktikantInnen, die Atmosphäre war sehr gut und mit einigen Personen aus dem Kollegium sowie meiner ehemaligen Chefin stehe ich weiterhin in regem Kontakt.
Mein zweites Praktikum in Manila war komplett anders, was von mir auch so beabsichtigt war. Ich war die einzige Praktikantin in einem Team von 12 philippinischen KollegInnen, die meisten davon in meinem Alter. Es war nicht nur die Arbeit einer politischen Stiftung, die ich durch das Praktikum kennenlernte, sondern vor allem die Kultur. Man wurde mit offenen Armen aufgenommen und jede Person, die ich traf war überaus freundlich und sehr hilfsbereit.
Aufgaben waren u.a. die Vorbereitung sowie der Besuch von Seminaren und Workshops, Recherche und Übersetzungen. Besonders blieb mir hier der Besuch einer Veranstaltung in Erinnerung, bei der eine iranische Professorin von der Vereinbarkeit der Scharia mit dem philippinischen Recht (welches katholische geprägt ist), erzählte und deren Auswirkungen auf die muslimische Minderheit auf der Insel erläuterte.
Beide Praktika kann ich uneingeschränkt empfehlen und würde diese Entscheidung jederzeit wieder fällen.
Bericht von Maria Bondarenko