Von Prof. Dr. Gerald G. Sander und Eva Baum M.A.
Nachdem eine deutsche Studierendengruppe unter der Leitung von Prof. Sander im vergangenen Jahr die Universität Budweis besucht hatte, erfolgte dieses Jahr der Gegenbesuch aus Budweis. Am 9. Oktober traf eine Gruppe mit 16 Studierenden der Pädagogischen Fakultät, begleitet von den Dozierenden Dr. Zdeněk Pecka, Dr. Jana Kusová und zwei Lektorinnen, erschöpft von der langen Reise, aber auch voller Vorfreude auf die kommenden Tage in ihrer Unterkunft an, wo sie von Prof. Sander und seinem Team herzlich begrüßt wurden.
Die Studierendengruppe aus Budweis erwartete ein intensives Programm. Am ersten Tag fand der offizielle Empfang an der HVF durch die Rektorin Dr. Iris Rauskala mit gegenseitiger Vorstellung der Hochschulen statt. Im Anschluss daran folgte ein Rundgang durch die Hochschule und der Besuch einer Lehrveranstaltung zu Europarecht bei Prof. Sander, an welcher die Budweiser Studierenden gemeinsam mit den Master-Studierenden aus dem MEPA teilnahmen. Da alle Budweiser Studierende als angehende Deutschlehrerinnen und -lehrer über gute Deutschkenntnisse verfügen, konnten sie der Vorlesung problemlos folgen und sich mit den deutschen Studierenden austauschen. Nach dem Mittagessen in der Mensa stand eine Stadtführung durch Ludwigsburg auf der Agenda, während der die tschechischen Gäste die Sehenswürdigkeiten der Stadt kennenlernen konnten. Am Abend fand ein gemeinsames Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern des AStA und StuRa statt.
Als Lehramtsstudierende durfte natürlich auch ein Termin bei der Pädagogischen Hochschule (PH) nicht fehlen. Am Mittwoch erhielten die Studierenden eine Präsentation über die Aktivitäten der PH und konnten sich im Anschluss daran noch im Lehr-Lern-Labor umsehen, in dem zahlreiche innovative Materialien für den Sprachunterricht ausgestellt werden. Am Nachmittag stand der Besuch in der Schulabteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart im Fokus, bei dem der Referatsleiter für berufliche Schulen, Martin Sabelhaus, den tschechischen Gästen einen detaillierten Einblick in das deutsche Schulwesen gab, woraufhin sich anschließend eine lebhafte Diskussion entwickelte.
Der Donnerstag stand ganz im Zeichen einer Studierendenkonferenz, an der tschechische und deutsche Bachelor- und Master-Studierende teilnahmen. Nach dem Eröffnungsvortrag „Kurzer Streifzug durch die Geschichte deutsch-tschechischer (Kultur-)Kontakte“ von Dr. Kusová hielten sowohl die tschechischen als auch die deutschen Bachelor-Studierenden Präsentationen zu unterschiedlichen Inhalten, wobei das Spektrum der Präsentationen historische, politische, juristische und wirtschaftliche Themen umfasste. Zur Sprache kamen insbesondere der Krieg in der Ukraine in all seinen Facetten und die Rolle verschiedener osteuropäischer Staaten in Bezug zur EU; aber auch Bildung und Sprachenlernen wurden thematisiert.
Am Freitag ging es zum Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) in Esslingen, wo Studiendirektor Thilo Seltmann verschieden Aspekte des deutschen Schulsystems, insbesondere das berufliche Schulsystem, näher beleuchtete und im Anschluss daran durch die Räumlichkeiten des ZSL führte. Am Nachmittag stand nach einem kurzen Stadtrundgang durch die historische Innenstadt in Esslingen der Besuch des Deutschen Literaturmuseums Marbach auf dem Programm.
Der letzte Tag war vor allem durch kulturelle Aktivitäten geprägt. So folgte auf einen Stadtrundgang durch Stuttgart eine Führung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg, wo eindrucksvoll die Geschichte unseres Bundeslandes vorgestellt wurde.
Am Sonntagvormittag ging es für die Gruppe, bereichert durch viele Eindrücke und neue Kontakte mit deutschen Studierenden, zurück ins heimatliche Budweis. Alle Beteiligten sind sich einig, dass der Besuch ein voller Erfolg war und freuen sich bereits auf die weitere Kooperation im kommenden Jahr.
Organisatorisch unterstützt wurde der Besuch vom Akademischen Auslandsamt mit einer Förderung vom Deutschen Akademischen Austauschdienst im Rahmen des DAAD-Programms „Ostpartnerschaften“. Weitere finanzielle Unterstützung wurde durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond gewährt.