Expertenwissen für ein Königreich

Akademisches Auslandsamt| Nachricht vom 18.03.2025
© HVF

Am 6. März fand an der HVF eine Videokonferenz mit rund 20 Vertreterinnen und Vertretern aus dem Königreich Marokko statt, darunter hochrangige Angestellte des Innenministeriums und der Generaldirektion der lokalen Gebietskörperschaften (Direction Generale des Collectivites Territoriales).

 

Initiiert wurde das Treffen von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Rahmen der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit mit dem nordafrikanischen Land auf dem Gebiet der Good-Financial-Governance. Im Fokus des Austauschs stand der KI-Einsatz in der Finanzverwaltung aus ländervergleichender Perspektive.

 

Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung der Hochschule durch die Auslandsamtsleiterin, Frau Dr. Natalia Jörg, ging es direkt zur Sache.

Herr Professor Dr. Christoph Schmidt, Leiter des Instituts für digitale Transformation im Steuerrecht (IdTStR), gab Einblicke in den aktuellen Stand der KI-Nutzung in der deutschen Steuer- und Finanzverwaltung und erläuterte unter anderem den rechtlichen Rahmen für die elektronische Übermittlung von Finanz- und Steuerdaten an die Finanzbehörden sowie die Besonderheiten der KI-basierten Datenverarbeitung auf Bundes- und Landesebene unter datenschutzrechtlichen Vorgaben.

Zudem hat er Ideen und Empfehlungen aus deutscher Perspektive ausgesprochen, um Verwaltungsprozesse zu automatisieren und Voraussetzungen für einen effizienten KI-Einsatz in Marokko zu schaffen.

Dazu gehört u.a. die Einführung einer verpflichtenden Regelung zur elektronischen Datenübermittlung und die Schaffung einer zentralen Plattform zum Datenaustausch und zur Kommunikation, um eine verlässliche, medienbruchfreie Datenbasis für KI gewährleisten zu können.

Professor Schmidt ging auch auf die Hindernisse bei der Digitalisierung der deutschen Steuerverwaltung ein und beantwortete zahlreiche Fragen.

 

Nach einem 90-minütigen anregenden Austausch kam der Wunsch auf, den Dialog bei einem weiteren Termin fortzusetzen. Der HVF-Steuerexperte freut sich über die positive Resonanz und ist sich sicher, dass sich daraus eine interessante Kooperation oder eine gemeinsame Projektidee ergeben könnte.

 

Weitere Informationen:

 

Kurzstudie „KI-Einsatz in der Finanzverwaltung“.

 

Kontakt:              Prof. Dr. iur. Christoph Schmidt

                            christoph.schmidt(at)hs-ludwigsburg.de