MEPA bereitet gut auf Auslandsaufenthalt vor

Tobias Heyduk hat sich nach seinem Bachelorstudium an der Hochschule Kehl dazu entschlossen, den Masterstudiengang "Europäisches Verwaltungsmanagement" (MEPA) zu studieren. Klartext hat ihn getroffen und ihn zu seinen Erfahrungen im Auslandssemester in Nordirland befragt.

Warum hast du dich damals nach dem Bachelorstudium für den MEPA entschieden?

 

Heyduk: Während des letzten Semesters im Bache-lorstudium habe ich entschieden, dass ich noch weiter studieren möchte. Auch wenn die Jobaussichten nach dem Bachelor in Kehl durchaus schlechter sein könnten, haben die vier Semester an der Hochschule und insbesondere das Auslandspraktikum zu viel Lust auf mehr gemacht, um direkt in den Beruf einzusteigen. Bei der Suche nach dem richtigen Studiengang habe ich mir natürlich auch die Masterstudiengänge an der Hochschule näher angeschaut. Dabei war der Europamaster besonders interessant für mich. Ich selbst hatte nicht die Europavertiefung gewählt, aber von denen, die es gemacht haben, habe ich nur das Allerbeste gehört, sowohl was die Inhalte anging als auch über die Studienreisen. Als in dieser Zeit auch Diskussionen über einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU begonnen haben, habe ich angefangen, mich näher als bisher mit der EU auseinanderzusetzen und mich dann ziemlich schnell dafür entschieden, mich viel tiefer mit Europa befassen zu wollen.

Wo und in welcher Organisation befindest du dich gerade?

 

Heyduk: Ich bin gerade in Armagh, einer kleinen Stadt in Nordirland, beim „Centre for Cross Border Studies“.

 

Was macht die Organisation?

 

Das Centre forscht über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen dem britischen Norden und der Republik Irland, ist Beratungsstelle für Menschen, die die Grenze überqueren und versucht die Beziehungen zwischen den beiden Teilen der irischen Insel zu verbessern. Zurzeit dreht sich hier alles um den BREXIT, der weitreichende Folgen  für die britisch-irische Grenze haben kann, die auch bei den Austrittsverhandlungen zwischen Brüssel und Westminster eine entscheidende Rolle spielt.

 

Inwieweit hat dich das Masterstudium inhaltlich und auch kulturell auf dieses Praktikum vorbereitet?

 

Die zwei Semester haben mich durch Vorlesungen und Veranstaltungen auf Englisch sprachlich sehr gut auf das Praktikum vorbereitet. Das Thema BREXIT tauchte immer wieder während dem Studium auf und auch ein Modul zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hat zur Vorbereitung definitiv beigetragen. Insbesondere die Vorlesungen zur interkulturellen Kompetenz haben mir dabei geholfen, mich auf die Herausforderungen, die ein neues Land mit sich bringen mag, vorzubereiten.

 

Vor allem der Teil des Studiums außerhalb der Vorlesungsräume hat mich auf den halbjährigen Auslandsaufenthalt vorbereitet. Die Exkursion nach Brüssel gibt einen Eindruck darüber, wie die EU im wirklichen Leben funktioniert. Beispielsweise lernt man bei Diskussionen mit EU-Abgeordneten und Kommissionsmitar- beitern, wie die Brüsseler Welt tickt. Bei der Simulation im Europaparlament in Straßburg, zusammen mit rund 80 Straßburger Studenten, konnten wir in die Rolle von Parlamentariern schlüpfen. Die zehntägige Exkursion in die Ukraine und nach Moldawien haben wiederum einen anderen Blick auf die EU von außen gebracht. Außerdem hatten wir eine schöne Zeit in den beiden Hauptstädten Kiew und Chișinău.

 

Ich könnte noch mehr Erfahrungen ergänzen, die ich im Studium bisher gemacht habe. Es bereitet einen mit den verschiedensten Projekten und Exkursionen auf alle möglichen Herausforderungen und denkbare Situationen im Praktikum und sicherlich auch nach dem Studium vor. Gleichzeitig sorgt das Studium dafür, dass es nie langweilig wird.

 

Wo siehst du dich in 5 Jahren?

 

Der Masterstudiengang eröffnet uns Studierenden unglaublich viele Möglichkeiten. Daher macht es mir die Entscheidung, in welche Richtung es hinterher gehen soll, nicht gerade einfacher.

 

Im Moment könnte ich mir einige Berufe vorstellen. Am meisten würde mich eine Arbeit im Auswärtigen Amt reizen. Dann würde ich mich in fünf Jahren in einer deutschen Botschaft – vielleicht in London oder bei der Vertretung der Bundesrepublik in Brüssel – sehen. Da ich aber, als ich vor fünf Jahren mein Einführungspraktikum gerade begonnen hatte, auch noch nicht wusste, dass es einen MEPA-Studiengang gibt, bin ich selbst gespannt, wo ich in fünf Jahren tatsächlich sein werde.