Ende Mai 2023 besuchte der Jahrgang 2022 des Studiengangs Digitales Verwaltungsmanagement das Bayerische Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, wo die Studierenden um Prof. Dr. Müller-Török von Thomas Wagner begrüßt wurden. Bayern hat die e-Akte in der Landesverwaltung bereits seit 2005 in der Landesverwaltung einzuführen begonnen und ist zweifelsohne hier die Nr. 1 in Deutschland. Das Produkt, die bereits seit 1998 in Österreich eingesetzte Fabasoft eGov-Suite, wurde auch vom Bund in Deutschland vor kurzem ausgewählt.
Unter dem Titel "17 Jahre e-Akte in Bayern - Noch in der Pubertät oder schon erwachsen?" erhielten die Studentinnen und Studenten wertvolle Einblick in die Praxis einer e-Akteneinführung. 370 Behörden, 30.000 Anwender, 9 Millionen Vorgänge und 90 Millionen Schriftstücke ist ein Erfahrungsschatz, den zu teilen die Reise wert war. Ebenfalls von hohem Wert war der Vortrag von Willi Steincke vom Zentrum für Digitalisierung Bayern/Bayern.Innovativ, der unter dem Oberbegriff Smart Cities & Regions in Bayern das Projekt Digitaler Zwilling vorstellte. So ein digitaler Zwilling hat für die lokale und regionale Politik und Verwaltung einiges zu bieten, so wäre es beispielsweise möglich, durch den neuen Münchner Hauptbahnhof oder die zweite Stammstrecke virtuell zu spazieren anstatt mit Halb- und Teilwahrheiten oder auch Wahrheiten zu operieren und die politische Diskussion auf Schloßgärten verlagern zu müssen. Oder aber, gesetzt man hätte einen digitalen Zwilling seines Körpers, würden die Retouren beim Versandhandel mit Kleidung dramatisch zurückgehen und anstelle von langen Shoppingnachmittagen wäre eine Bestellung und on-demand-Produktion von Maßkleidung zu günstigen Preisen denkbar und möglich - samt Implikationen für Innenstädte. Allerdings sind die Voraussetzungen für digitale Zwillinge noch zu schaffen, wie anhand des SDDI-Ansatzes einer offenen, geobasierten Datenstruktur gezeigt wurde.
Es gab Raum und gut genutzte Gelegenheit für fachliche Diskussionen, ehe man dann vor der Rückfahrt noch das schöne Maiwetter für einen kurzen Abstecher in einen traditionellen Münchner Biergarten in der Nähe des Hauptbahnhofes nutzte.